Welche Herausforderungen begegnen uns bei der Zusammenarbeit verschiedener Generationen?


Mitarbeitende verlassen in der Regel nicht die Unternehmen, sondern ihre Führungskraft.

Der demographische Wandel, die Globalisierung sowie die Digitalisierung sind Treiber der sogenannten VUCA-Welt*, denen sich Unternehmen und insbesondere Führungskräfte kontinuierlich stellen müssen.

Unternehmen müssen sich Gedanken machen, welchen Mehrwert sie Mitarbeitenden bieten können, um diese in ihren Unternehmen zu halten. Während früher Firmenwagen und Statussymbole wichtig waren, sind heute flache Hierarchien und Work-Life-Balance entscheidende Faktoren.

Für Menschen jüngerer Generationen sind andere Werte wichtig als für die sogenannten Babyboomer. Gerade deswegen müssen Unternehmen sich intensiv mit den verschiedenen Generationen beschäftigen. Sie müssen „fit“ gemacht werden, um zukunftsfähig zu bleiben.

Eine der wichtigsten Zutaten für eine erfolgreiche Zusammenarbeit ist die zielgerichtete Kommunikation. Adaptive, den Menschen und der Situation angepasste Kommunikation sowie nachvollziehbare Verhaltensweisen, helfen Teams gemeinsam „fluid“ & „vernetzt“ durch neue und sich stetig ändernde Fahrwasser navigieren zu können.

 *Volatility, Uncertainty, Complexity und Ambiguity

Welche prototypischen Generationen begegnen uns heute als Führungskraft?

In den folgenden Steckbriefen (sogenannte Personas) stellen wir Personen aus den verschiedenen Generationen in ihrem Beruf vor. 

Die Steckbriefe sind nach Gegenüberstellungen der verschiedenen Generationen durch ausgiebige Recherche hinsichtlich Vorprägungen, spezieller Merkmale, Bedürfnisse, Lernbereitschaft, Feedbackkultur und Lebensphase entstanden. Dabei haben wir uns auf aktuelle Studien aus Deutschland über verschiedene Generationen, die momentan im Berufsleben stehen, konzentriert. Die Personas mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen treffen nachfolgend in unseren Videos aufeinander.

Anmerkung: Die Personas stellen Stereotype dar. Dabei ist zu beachten, dass das Geburtsjahr kein 100%iger Indikator für eine eindeutige Zuordnung ist.

Hier gibt es die Slides als PDF-Download:

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Interaktion unserer Generationen miteinander

In einigen überspitzten, doch an der Realität angelehnten Situationen, soll dargestellt werden, wie die vorgestellten Personas in verschiedenen Situationen miteinander agieren und welche Unterschiede sich aufgrund der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Generation ergeben.

Wir haben uns für eine Videodarstellung entschieden, um uns auf humorvolle, aber auch einfach verständliche Art und Weise unserem Thema anzunähern.

Wir hoffen, dass auch Ihnen beim Zuschauen einiges auffällt, Sie vielleicht ebenfalls zum Schmunzeln kommen und zum Nachdenken angeregt werden. Unter jedem Video finden Sie eine Situationsbeschreibung und kleine Auswertung.

Viel Spaß und Film ab!

Was haben wir aus den Videos gelernt?

  1. Die analoge Welt: GenZ (Lukas Finn) und GenY (Hörsalleiterin) sind Abwechslung im Beruf wichtig. GenZ (Lukas Finn) erwartet ein modernes und digitales Lernumfeld, möchte einbezogen werden und erwartet unmittelbares Feedback. 
  2. Gegensätzliche Welten: Generation BabyBoomer (Marianne) und GenZ (Lara) haben unterschiedliche Präferenzen und Vorgehensweisen in der hybriden Arbeitswelt, sprechen diese aber offen an und gehen aufeinander zu.
  3. Die Vermittlung: GenY (Jessica) nimmt eine Vermittlerrolle zwischen GenZ und Generation BabyBoomer ein, geht auf die unterschiedlichen Stärken ein, spricht klare Verantwortlichkeiten an und ermöglicht damit Teamzusammenhalt sowie den Projekterfolg.
  4. Der Auslöser: GenY (Jessica) sucht nach einer Entwicklungsmöglichkeit entsprechend ihrer Interessen. GenX (Sven) geht nicht darauf ein, zeigt keine Wertschätzung für ihre Fähigkeiten und kein Verständnis für ihre Wünsche. Er nimmt eine Kündigung in Kauf, anstatt mit ihr eine Lösung zu suchen.
  5. Die Verabschiedung: GenY (Jessica) verlässt die Firma mit der Hoffnung auf Weiterentwicklung. GenX (Sven) scheint angefressen zu sein, da er die Gründe der Kündigung immer noch nicht versteht.
  6. Was wäre wenn: GenX (Sven) geht auf die Interessen und Wünsche von GenY (Jessica) ein und macht sie zu einem grundlegendem Bestandteil ihrer eigenen Weiterentwicklung, anstatt sie vor vollendete Tatsachen zu setzen.

Orientierungshilfe / One Pager für den Umgang mit unterschiedlichen Generationen

Auf Basis unserer Diskussionen, der Personas und den gesehenen Videos, haben wir für jede Generation einen OnePager angefertigt.

Diese sollen Führungskräften und Mitarbeitenden einen Überblick zu Prägung, Eigenschaften und Kommunikationsverhalten der jeweiligen Generation geben, dabei helfen die Generation schnell zu identifizieren und als Handlungsempfehlung dienen, um Generationskonflikte zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden vorzubeugen.

 Unser Ziel ist es, Unternehmen damit bei der Mitarbeiterbindung zu unterstützen, da diese nicht erst seit dem Fachkräftemangel ein wichtiger Bestandteil erfolgreicher Personalarbeit und damit ein Baustein für Unternehmenserfolg ist.

Hier gibt es die Slides als PDF-Download:

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Abschließender Appell an alle Führungskräfte

  1. Seien Sie ein Vorbild: Hören Sie zu, geben Sie Feedback und fragen Sie nach selbigem, denn Mitarbeitende orientieren sich an Ihrem Verhalten.
  2. Machen Sie sich bewusst, dass Ihr Team und Ihre Führungskräfte womöglich aus verschiedenen Generationen stammen und damit unterschiedliche Werte und Motivationen mitbringen. Nutzen Sie die OnePager, um sich in die andere Generation hineinzuversetzen.
  3. Ermöglichen Sie Teilnahme, informieren und integrieren Sie, denn Mitarbeitende entwickeln sich, wenn sie ihre eigenen Beiträge leisten, und dies erhöht auch ihre Identifikation mit dem Arbeitgeber.

  4. Geben Sie Feedback bei positiven und negativen Beobachtungen und fördern Sie somit das Lernen Ihrer Mitarbeitenden. Positives Feedback muss nicht für außergewöhnliche Leistungen oder das Jahresendgespräch reserviert werden. Suchen Sie regelmäßig nach Gesprächen.

  5. Erlauben Sie neue Ansätze und stehen Sie für eine offene Fehlerkultur ein. Wenn Sie Fehler als Potential für Verbesserung sehen und damit offen umgehen, werden Ihre Teammitglieder auch offen mit Fehlern, Auslassungen und Mängeln umgehen. Diese können kontinuierlich genutzt werden, um die Qualität zu verbessern.

  6. Reflektieren Sie über sich und Ihre Rolle. Führungskräfte haben eine Vorbildfunktion als lebenslang Lernende. Nehmen Sie sich Zeit von der Hektik der Arbeit und dem Alltagsgeschäft, um Klarheit über Ihre persönliche Entwicklung zu gewinnen. Reflektieren Sie über Ihre Führungsqualitäten und Ihre persönlichen Einstellungen zu anderen Personen ggf. mit einer Ihnen bekannten Person oder einem Coach.

  7. Arbeiten Sie ggf. an Ihrer Fähigkeit, Ziele klar zu formulieren, zu kommunizieren und gegebenenfalls anzupassen, denn nur anspruchsvolle und realistische Ziele werden von den Mitarbeitenden akzeptiert und erhalten Ihre Glaubwürdigkeit.