Resilienz – träge oder doch belastbar?

Resilienz oder psychische Widerstandsfähigkeit ist die Fähigkeit, Krisen zu bewältigen und sie durch Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen als Anlass für Entwicklungen zu nutzen.

Wer resilient ist, besitzt eine hohe psychische Widerstandsfähigkeit und Belastbarkeit. Im Volksmund nennt man diese Menschen „Stehaufmännchen“. Als Führungskraft solltest du genauso für deine Mitarbeiter ein Vorbild sein und wissen wann du delegieren musst und wann nicht.


In den letzten Jahren hat der Begriff Resilienz die Arbeitswelt erreicht. Es geht dabei nicht mehr nur um die Fähigkeit, Krisen zu überwinden, sondern auch um: 

  • den steigenden Anforderungen des Arbeitslebens gewachsen zu sein 
  • positiv mit Stress umgehen zu können 
  • die bessere Verarbeitung von Rückschlägen und Misserfolgen  
  • positiv auf Veränderungen eingestellt zu sein 
  • in hektischen Zeiten Ruhe zu bewahren 
  • Widersprüche und Meinungsverschiedenheiten ertragen zu können 

Resiliente Mitarbeiter zeigen nicht nur in Krisenzeiten Stärke und Gelassenheit, sondern sind im Arbeitsalltag insgesamt stabiler und belastbarer. Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen nehmen immer mehr zu. Zwar sind psychische Erkrankungen insgesamt seltener als physische Erkrankungen, doch wenn sie auftreten, sind sie in aller Regel mit sehr langen Ausfallzeiten verbunden. Damit rückt das Thema Resilienz immer weiter in den Fokus der Unternehmen. 

Alle Maßnahmen, die präventiv ergriffen werden können, um die seelische Gesundheit der Mitarbeiter zu stärken, sparen dem Unternehmen damit viel Geld. Wenn man daher über Gesundheitsmanagement in Unternehmen spricht, ist die seelische Gesundheit der Mitarbeiter ein mindestens genauso wichtiger Aspekt wie deren körperliches Wohlergehen.


Was kannst du für die Resilienz deiner Mitarbeiter tun?

So wie man seinen Körper und sein Immunsystem durch gesunde Ernährung und Bewegung stärken kann, lässt sich auch die Resilienz stärken. Dabei spielst du die alles entscheidende Rolle. Du kannst am besten steuern, wie deine Mitarbeiter Belastungen erleben und verarbeiten. 

Doch wie geht das konkret? Wenn du als Führungskraft die folgenden Mittel und Wege beachtest, stärkst du die Resilienz deiner Mitarbeiter nachhaltig: 


  • Setze klare Ziele, lege die Verantwortlichkeiten fest und definiere Prioritäten und Leistungsstandards genau.  
  • Interessiere dich für die Fortschritte deiner Mitarbeiter, suche dazu regelmäßig das Gespräch. Nutze diese Gelegenheit auch, um Anerkennung und Wertschätzung für die Leistungen deiner Teammitglieder zum Ausdruck zu bringen.  
  • Lasse deine Mitarbeiter mitentscheiden, welche Aufgaben bis wann und wie zu erledigen sind.  
  • Fordere einen respektvollen und freundlichen Umgang miteinander ein und lebe ihn entsprechend vor.  
  • Habe ein Auge darauf, dass niemand mit besonders umfangreichen und schwierigen Aufgaben allein gelassen wird, sondern mit anderen Kollegen zusammenarbeitet.  
  • Sorge rechtzeitig für Unterstützung, bevor ein Berg an Aufgaben entsteht, die der einzelne Mitarbeiter schon rein zeitlich überhaupt nicht mehr bewältigen kann.  
  • Fordern statt überfordern: Fördere deine Mitarbeiter entsprechend Ihrer Interessen und Begabungen. Berücksichtige bei der Festlegung von Leistungsstandards die Qualifikationen und Stärken deiner jeweiligen Mitarbeiter.


Stärkung der eigenen Resilienz

Häufig werden die „Sieben Säulen der Resilienz“ nach M. Rampe verwendet, um Resilienz genauer zu beschreiben: 

  • Optimismus 
  • Akzeptanz 
  • Lösungsorientierung 
  • Opferrolle verlassen 
  • Verantwortung übernehmen 
  • Netzwerkorientierung 
  • Zukunftsplanung 


Mangelnde Resilienz / Vulnerabilität

Vulnerable Personen werden besonders leicht emotional verwundet und entwickeln eher psychische Störungen. Anhand folgender Eigenschaften kannst du Mitarbeiter mit noch mangelnder Resilienz erkennen:

  • Tendenz: aktiv, impulsiv, aggressiv und leicht zu ärgern 
  • Tendenz: von Routine gelangweilt und äußere Reize suchend 
  • mangelnde Angst vor Konsequenzen der eigenen Handlungen 
  • wenig Einfühlungsvermögen in die Gefühle anderer Menschen 
  • unterdurchschnittlicher IQ


Wirkung auf andere

Mit einer ausgeprägten Resilienz bist du für deine Mitarbeiter wie der bereits erwähnte „Fels in der Brandung“. Gleichzeitig zeigst du auch deinen Führungskräften, dass du mehr kannst als nur delegieren. Du bestärkst deine Mitarbeiter zu einem belastbarem Team auf das man sich verlassen kann.