Bevor die ersten Mitarbeitergespräche anstehen, sollten Sie sich mit den wichtigsten Feedback-Methoden auseinandersetzen. Beim Feedback geben ist es wie bei so vielen Dingen im Leben, Übung macht den Meister. Je öfter Sie die Regeln anwenden, umso leichter fällt es Ihnen mit der Zeit, Feedback richtig zu geben. Achten Sie beim Anwenden der Feedbackregeln und Methoden darauf, dass Sie ganz Sie selbst bleiben. Nichts ist schlimmer als mit einem aufgesetzten Gesicht den Mitarbeitern gegenüber zu treten.
Nicht nur Sie als Führungskraft haben die Möglichkeit Feedback an Ihre Mitarbeiter zu geben. Auch Sie können sich Feedback bei Ihren Mitarbeitern einholen und sollten dankbar über jedes Feedback sein.
Egal, wer das Feedback gibt, ob Sie an einen Mitarbeiter oder der Mitarbeiter an Sie, die Frage ist immer, was macht der Feedbacknehmer mit dem erhaltenen Feedback. Letzten Endes sollten Sie sich vor Augen führen, dass Feedback ein Geschenk ist. Ob man es auspackt und was man damit macht, bleibt dabei jedem selbst überlassen.
GROW-Modell
Im Grow-Modell wird das Gespräch in 4 Phasen unterteilt – G = Goal (Ziel des Gesprächs), R = Reality (wie ist der Ist-Zustand), O = Options (was haben wir für Möglichkeiten zur Erreichung des Ziels), W = Will (was setzen wir jetzt wie um).
GOAL/ZIEL – Festlegung der Ziele des Gesprächs und evtl. für den gesamten Prozess (kurz- und langfristige Ziele) beachten.
Fragen:
REALITY/REALITÄT – Beschreiben der Ist-Situation – möglichst wertfrei!
Fragen:
OPTIONS/MÖGLICHKEITEN – Auf der Suche nach Lösungsmöglichkeiten ist es zunächst unwichtig, einzuschätzen, wie passend oder leicht eine Lösung zunächst erscheint.
Fragen:
WILL/WILLE – An dieser Stelle werden die konkreten Vereinbarungen getroffen, die Verbindlichkeit schaffen sollen. Gleichzeitig ist zu erkennen, wie fest die Absicht zur Veränderung ist und ob noch größere Einwände vorhanden sind, die gesondert berücksichtigt werden müssen.
Fragen:
Die 3 W
Beim Geben von Feedback gibt es unterschiedliche Regeln und Methoden. Sehr einfach nachvollziehbar sind die 3W – Wahrnehmung, Wirkung, Wunsch. Erläutern Sie Ihrem Gegenüber neutral, was Sie wahrgenommen haben, was diese Wahrnehmung bei Ihnen selbst ausgelöst/erzeugt hat und was für die Zukunft Ihr Wunsch an sein Verhalten ist.
Ein Beispiel:
„Ich habe bemerkt, dass Sie in letzter Zeit häufig zu spät gekommen sind!“
„Das gibt mir das Gefühl, dass Sie die Arbeit nicht mehr richtig ernst nehmen“ oder „Das gibt mir das Gefühl, dass Pünktlichkeit für Sie keine Rolle spielt“
„Ich würde mir wünsche, dass Sie in Zukunft wieder pünktlich zur Arbeit erscheinen“ oder sogar etwas deutlicher „Ich erwarte, dass Sie zukünftig wieder pünktlich erscheinen“
= Wahrnehmung (ohne jegliche Spekulation oder Wertung)
= Wirkung (am Besten in der ich-Form – erläutern SIE das Gefühl, das es in IHNEN auslöst)
= Wunsch (meine Erwartung an die Veränderung in der Zukunft – kann über den Wunsch noch etwas