Kommunikation über WhatsApp

 Weiblich, Finanzwirtschaft, Gruppenleiterin, Führungskraft seit 2013

 

„Bilder sagen mehr als Zeichen“

 

Privat bin ich ein Whatsapp-Fan. Auch wenn ich um die Sicherheitslücken weiß, finde ich es klasse, sich so schnell und effektiv auszutauschen. Ich mache kein Geheimnis um meine Handynummer. Meine Kollegen und Mitarbeiter kennen sie und so bleibt nicht aus, dass der ein oder andere mich per Whatsapp anschreibt. Zum Antritt der Führungsfunktion wurde es also höchste Zeit, sich Gedanken zu machen, wie damit umzugehen ist. Soll ich die Kontaktaufnahmen blocken? Oder doch gleichermaßen wie im privaten Umfeld damit umgehen? Was lasse ich zu? Was nicht?

 

Seitdem habe ich mir meine eigenen Leitsätze formuliert und mich daran gehalten.
Bisher mit Erfolg. Das sind sie:

 

  • Kein Einrichten einer Whatsapp-Gruppe, wenn nicht alle beteiligten Kollegen daran teilnehmen können. Es gibt immer noch Menschen, die ganz gut ohne Whatsapp überleben können.
  • Whatsapp ist bei uns kein Arbeitsmittel. Alle dienstlichen Themen gehören nicht hierher. Das hat alles Zeit, bis man sich im Büro wieder sieht.
  • Keine Krankmeldungen über Whatsapp. Hier sind weiterhin die vorgeschriebenen Wege einzuhalten. Das gilt für mich und meine Mitarbeiter.
  • Eine erste Kontaktaufnahme erfolgt nicht durch mich als Führungskraft. Der Mitarbeiter entscheidet, ob er dieses Medium nutzen möchte.
  • Kein Verschicken von Spaßbildern und schon gar nicht von grenzwertigen. (Ich halte davon grundsätzlich nicht viel und kann auch über „Kettenbriefe“ nur die Stirn runzeln.)
  • Vorsicht mit den Profilbildern.
  • Gerade dieses letzte Thema hat mir zwei Jahre nach Start als Gruppenleiterin starkes Kopfzerbrechen bereitet. Im Profilbild eines Kollegen sah ich die Startnummer zu einem örtlichen Marathon. Schlecht daran war nur, dass er zu dieser Zeit krank geschrieben war. Was nun? Privates Umfeld... sollte ich so tun, als hätte ich das nicht gesehen? Der einzige für mich richtige Weg war: das Foto sichern, den Mitarbeiter auf das eindeutige Bild ansprechen, damit es schnellstmöglich verschwindet und nach Rückkehr das erforderliche Personalgespräch führen. Mit allen Konsequenzen.

Die Profilbilder geben einiges preis. Jeder muss sich überlegen, was er der Welt damit von sich zeigt und vor allem, wer Zugriff darauf hat. Ist die Telefonnummer auch nur halb offiziell, hat ein zu privates Bild hier meines Erachtens nach nichts mehr zu suchen.